Klimawandel setzt dem Kaffeeanbau zu

Mit seinen schwarzen Gummistiefeln stapft Ramón Antonio Hernandez flink die Hänge zu seinem Agroforstsystem hinauf. Der fast 90-jährige Kleinbauer lässt das Projektteam dabei weit hinter sich. Nach einer längeren Wanderung unter tropischer Hitze sind wir endlich angekommen. „Seit in meinem Agroforstsystem viele unterschiedliche Pflanzen wachsen, ernähren wir uns vielfältiger. In den Projektworkshops lerne ich viel darüber, wie ich meine Pflanzen besonders gut pflege.“, berichtet Ramón Antonio Hernandez voller Stolz.
Weltweit stehen Kleinbauern-Familien vor der Herausforderung, dass der Klimawandel den Kaffeeanbau insbesondere in niedrigen Lagen schwieriger gestaltet und man immer weiter in neue insbesondere höhere bewaldete Regionen vordringen muss. Doch in der Dominikanischen Republik sind Kleinbauern und Kleinbäuerinnen wie Ramón Antonio Hernandez durch das OroVerde-Projekt gewappnet für die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Anbauflächen.

Vielfältige Waldgärten für mehr Schutz fürs Klima

In den artenreichen Waldgärten, die auch Agroforstsysteme genannt werden, wachsen neben Kaffee oder Kakao auch Orangen, Bananen oder Ananas und Werthölzer wie zum Beispiel Mahagoni. Ein Agroforstsystem ist mit seinen verschiedenen Baumarten ein wirksamer CO2-Speicher und ist somit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem sind Agroforstsysteme widerstandsfähiger für die Folgen des Klimawandels wie vermehrte Dürren und Überschwemmungen. Und der Erosionsschutz ist deutlich besser als auf einer Monokultur-Fläche, also einem Feld oder einer Plantage. Gleichzeitig bietet das Agroforstsystem vielen verschiedenen Tieren Lebensraum und trägt auch dazu bei, dass weniger Regenwald gerodet wird, denn verschiedene Ernten sorgen dafür, dass die Kleinbauern-Familien gut versorgt sind und nicht weiter in den Wald vordringen müssen.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Ramón Antonio kann stolz sein auf das, was er geschafft hat: Nachhaltiger Kaffeeanbau und gleichzeitig Klimaschutz sowie Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels - und das an vorderster Front und als Vorbild für andere: „Die Insektenfalle für meine Bananen habe ich mir selbst ausgedacht. Mittlerweile kann ich mein Wissen sogar an andere Bauern weitergeben!“

Fazit - Klimawandel setzt dem Kaffeeanbau zu

Auch du kannst etwas für nachhaltigen Kaffee- und Kakaoanbau und den Klimaschutz tun:
Denn insbesondere in der Adventszeit stehen Kakao und Kaffee ganz weit oben auf unserer Einkaufsliste. Achte auf strenge Bio-Siegel aus fairem Anbau und kaufe am besten bei Röstereien deines Vertrauens! Denn Bio-Anbau bedeutet noch lange nicht, dass der Kaffee auf artenreichen, regenwaldschonenden Flächen angebaut wird. Frage bei der Rösterei nach Kaffee von lokalen Kooperativen, die in Agroforstsystemen anbauen! Gleiches gilt übrigens für Schokolade: Ein Siegel für artenreichen Anbau gibt es bisher noch nicht. Daher gilt auch hier: Am besten auf strenge Bio-Siegel aus fairem Handel achten. Wenn dann noch Informationen zum artenreichen Anbau auf der Packung stehen – umso besser! So kannst du dir deine weihnachtlichen Schokoleckereien richtig schmecken lassen.